Zhang Qianfan, chinesisch 张千帆 (* Januar 1964 in Nanjing) ist ein chinesischer Jurist und Professor für Verfassungsrecht an der juristischen Fakultät der Universität Peking. Seit 2004 ist er zusätzlich Vizepräsident der konstitutionellen Gesellschaft in China und seit 2009 Vizepräsident der Beijing Constitutional Society.
Zhang Qianfan ist in China einer der wichtigsten Vertreter des Konstitutionalismus, der für politische und juristische Reformen eintritt. Er ist Autor oder Herausgeber von über 30 Büchern, mehr als 160 Artikeln und 350 Kommentaren in den Bereichen Verfassungsrecht und politische Philosophie. Sein Buch Einführung in die Konstitution 宪法学导论 (1. Ausgabe 2004) ist ein Standardwerk an den Juristischen Fakultäten in China. Seine in den USA und in England veröffentlichten Werke Human Dignity in Classical Chinese Philosophy (2016) und The Constitution of China: A Contextual Analysis (2012) geben erstmals einen Überblick über Chinas Verfassungsgeschichte bis zur Gegenwart und die dahinterstehenden soziokulturellen Bedingungen.
Zhang schenkt vor allem den dringlichen Fällen der einfachen Bürger seine Aufmerksamkeit. Er leistet moralische und juristische Unterstützung für die vom Staat benachteiligten sozialen Randgruppen in China. Viele seiner kritischen Untersuchungen über die Bildungsgleichheit, das Bauernrecht, die Nationale Souveränität und lokale Autonomie, das ländliche System erzielten eine positive Wirkung in der Gesellschaft. Er ist ein Aktivist, der sich für den Konstitutionalismus in China einsetzt und allgemeine politische und rechtliche Reformen fordert.